Beschluss: einstimmig beschlossen

Herr Dr. Gebbe erläuterte den Wunsch der Investoren, den neuen Baukörper statt mit dem ursprünglich vorgesehenen Metalldach mit einem Ziegeldach auszuführen, da die Stahlpreise drastisch in die Höhe gegangen seien. So müsse man bei einer Metalldachausführung mit Mehrkosten von rund 80.000 € rechnen.

Bezugnehmend auf diese Ausführungen machte Frau Gottlieb deutlich, dass es sich hier um ein Projekt an einem herausragenden Standort handele und für die Verwaltung nur ein Dach mit einem repräsentativen Charakter in Frage komme, was im Ergebnis auch bedeute, dass die Auswahl des Materials (Metallart) mit der Verwaltung und dem Bauausschuss abzustimmen sei.

Frau Weilert-Penk schloss sich dieser Aussage an und betonte, dass auch ihre Fraktion in jedem Fall auf einem Metalldach bestehen werde.

Herr Dr. Zielonka erklärte, dass der Ausschuss immer davon ausgegangen sei, dass die bisher vorgestellten Ausführungen den Mindeststandard repräsentierten. Da entgegen der früheren Vorstellungen an dieser exponierten Lage jetzt kein zweigeschossiger Bau­körper mehr geplant werde, sei man nicht bereit, von dem bisherigen Standard eines Metalldaches abzuweichen.

Neben den bereits von seinen Vorrednern kritisierten Punkten, legte Herr Hunze ein be­sonderes Augenmerk auf die Ausführung der Giebelohren (Ortdach) sowie die Gestaltung der sehr langen Straßenfront. Nach seiner Ansicht könne diese gestalterisch erheblich aufgewertet werden, indem dort z.B. ein weiterer Giebel integriert werde. Weitere Verbesserungen könn­ten an der Blechverkleidung der Anlieferung (Ersatz durch undurchsichtiges Glas) vorge­nommen werden. Zu Beginn der Planung sei den Ausschussmitgliedern ein ansprechen­des „Schmuckstück“ versprochen worden. Für die derzeitigen Vorschläge könne man von der CDU jedoch keine Zustimmung erhalten.

Herr Reuter schloss sich ebenfalls seinen Vorrednern an und stellte fest, dass eine Metalleindeckung nicht nur attraktiver, sondern auch nachhaltiger, d.h. besser zu unter­halten sei. Soweit er die Situation beurteile, begebe sich Rewe mit diesem Standort in einen direkten Wettbewerb zu Edeka. Dies setze jedoch voraus, ein baulich ansprechen­des Adäquat zu Edeka zu schaffen.

Herr Dr. Gebbe gab zu bedenken, dass bei einer weiteren Erhöhung des Standards und einer Fesselung des Investors, dieser auch bereit sein könne, die Notbremse für das Vor­haben zu ziehen, wenn die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme nicht mehr gegeben sei.

Herr Obst erklärte, dass die Kosten für den Ausschuss nur zweitrangig seien. An erster Stelle stehe das städtebauliche Ergebnis.

Herr Reuter bedauerte, dass die vorgestellten Pläne keine 3D-Darstellung hätten, da erst dann das ganze Ausmaß des Projektes und die Auswirkungen einer Ziegeleindeckung deutlich würden.

Bürgermeister Baxmann fasste zusammen, dass es legitim sei, wenn der Investor die Wirtschaftlichkeit des Projektes im Auge behalte. Wenn jedoch eine Erhöhung von 80.000 € bei einem solchen Projekt nicht mehr finanziert werden könne, dann stehe die Gesamtkalkulation nicht auf gesunden Füßen.

Frau Gottlieb ergänzte, dass Verwaltung und Politik bereits dem Ansinnen des Investors gefolgt seien, statt einer 2 bis 3 geschossigen Bebauung nur eine eingeschossige „Markt­halle“ zu errichten, da Büros nur schwer vermarktbar seien. Die von Herrn Dr. Gebbe angesprochenen Punkte, wie z.B. die Verlegung des Toilettenhauses, würden nicht auf einseitigen Wunsch der Stadt Burgdorf geschehen. Diese sei zwingend erforderlich, da der Citymarkt eine praktikablere Zufahrtssituation erfordere. Zudem sei bereits zu Beginn des Projektes deutlich gewesen, dass die Gestaltung vorrangig behandelt werde.

Herr Dr. Zielonka fasste das Ergebnis der Diskussion dahingehend zusammen, dass der Ausschuss von der Erhaltung des zugesagten Standards (Stand Pläne 04.04.06) ausgehe. Die konkrete Gestaltung, d.h. die Auswahl der Materialien werde durch die Verwaltung und den Bauausschuss (durch Bemusterungen) begleitet. Gleichzeitig sollten die von Herrn Reuter und Herrn Hunze vorgetragenen Anregungen geprüft werden.

Die Mitglieder des Bauausschusses schlossen sich dieser Zusammenfassung einstimmig an.