Beschluss: einstimmig beschlossen

Der Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport fasste einstimmig folgenden empfehlenden Beschluss:

 

1.        Dem Antrag des Gymnasiums Burgdorf auf Einrichtung einer "Offenen Ganztagsschule" mit Beginn des Schuljahres 2015/16 wird seitens des Schulträgers auf Grundlage des verfolgten Konzepts zugestimmt.

 

2.        Die notwendigen finanziellen Mittel für die Einrichtung der "Offenen Ganztagsschule" werden (erstmalig über den Haushalt 2015) zur Verfügung gestellt, sofern das Land Niedersachsen den Antrag des Gymnasiums Burgdorf genehmigt. Die finanzielle Unterstützung der Offenen Ganztagsschule durch das Land Niedersachsen wird dabei vorausgesetzt.

 


Frau Oerke vom Schulentwicklungsteam des Gymnasiums Burgdorf stellte das Konzept zur Offenen Ganztagsschule am Gymnasium Burgdorf vor (Anlage 1).

 

Herr Loske ergänzte, dass sich die Umwandlung des Gymnasiums in eine Offene Ganztagsschule positiv auswirken werde; sowohl auf die Lernatmosphäre für die Schülerinnen und Schüler als auch auf die Arbeitsatmosphäre für das Kollegium. Das Ziel sei eine große Angebotsvielfalt bei hoher Qualität. Das Gymnasium und seine gut 20 Kooperationspartner hätten es verdient, von Politik und Verwaltung unterstützt zu werden. Zudem verwies Herr Loske auf die Aussage der Kultusministerin, wonach Niedersachsen "Ganztagsschulland" werden solle, was mit einer verstärkten finanziellen Förderung von Ganztagsschulen durch das Land einhergehen werde.

 

Herr Zschoch erklärte, dass die CDU-Fraktion das Projekt als lobenswerte Alternative sehe und daher unterstütze. Die Einführung der Offenen Ganztagsschule steigere die Attraktivität des Burgdorfer Gymnasiums und des Schulstandortes Burgdorf. Unabhängig vom OGS-Projekt habe man in vielen Gesprächen eine positive Stimmung am Gymnasium Burgdorf wahrgenommen. Seiner Meinung nach müsse jedoch bei der Bibliothek ein größerer Platzbedarf berücksichtigt werden als derzeit vorgesehen sei.

 

Herr Obst erklärte ebenfalls seine Zustimmung – die Zahlen aus der durchgeführten Umfrage sprächen deutlich für die Einführung einer Offenen Ganztagsschule. Er erkundigte sich, in wieweit der Raumbedarf für die OGS mit der Verwaltung abgestimmt sei, gerade im Hinblick auf den bevorstehenden Umzug der Gudrun-Pausewang-Grundschule.

 

Herr Loske erklärte hierzu, dass in absehbarer Zeit Fachräume für die naturwissenschaftlichen Fächer benötigt werden würden. Grund sei eine erst kürzlich bekanntgegebene Änderung in der Stundentafel. Grundsätzlich sei man am Gymnasium bis auf den letzten Raum verplant.

 

Frau Gersemann bedankte sich bei Frau Oerke und dem gesamten Schulentwicklungsteam für die Erstellung des Konzeptes. Auch die SPD-Fraktion begrüße die Initiative und die damit verbundene Steigerung der Attraktivität Burgdorfs als Schulstandort. Ein die Schullandschaft betreffender Wandel in der Gesellschaft sei nicht zu übersehen, die Tendenz gehe sogar zur Gebundenen Ganztagsschule. Die aus der Umfrage hervorgehende schwächere Beteiligung der höheren Jahrgangsstufen sei als normal anzusehen. Es sei jedoch sehr positiv, dass auch die älteren Schüler über das Konzept "Schüler helfen Schülern" in das Projekt eingebunden seien und damit ihren Beitrag zum Gelingen einer OGS leisten würden. Auch die angedachte Kooperation mit der in Gründung befindlichen IGS sei ein positives Signal und ein wichtiger Teil des Konzeptes.

 

Herr Braun erklärte, dass man später über die Umwandlung in eine Gebundene Ganztagsschule nachdenken könne; zunächst einmal sei die Einführung einer Offenen Ganztagsschule ein guter erster Schritt. Er erkundigte sich, ob vorgesehen sei, die gesamten möglichen 40% der zusätzlichen Lehrerstellen zu kapitalisieren. Herr Loske erklärte, dass man sicherlich einen Teil kapitalisieren werde. Dabei solle das Geld aber nicht ausschließlich in die Bezahlung von Honorarkräften, sondern auch in die Anschaffung von technischer Ausstattung investiert werden, damit man gegenüber der Berufsbildenden Schulen (BBS) konkurrenzfähig bleibe. Grundsätzlich jedoch stünden die zusätzlichen Lehrerstellen im Vordergrund, so dass man voraussichtlich deutlich weniger als die möglichen 40% kapitalisieren werde.

 

Herr Baxmann bat zu überdenken, ob die Schnelligkeit, mit der das Projekt umgesetzt werden solle, der Sache guttue. Die Initiative des Gymnasiums halte er grundsätzlich für richtig, die Einführung einer Offenen Ganztagsschule zum Schuljahresbeginn 2015/16 sei jedoch zu früh, da sie im Gesamtkonzept der städtischen Schulpolitik betrachtet werden müsse. Die Komplexität der Umsetzung dürfe nicht unterschätzt werden – grundsätzlich gehe Solidität in dieser Angelegenheit vor Schnelligkeit. Herr Loske widersprach dieser Einschätzung. Er betonte, dass die meisten AG-Angebote bereits bestünden und dass ohne das Label "Ganztagsschule" 30 wertvolle Lehrerstunden verlorengingen. Bei einer späteren Einführung müssten die Strukturen und Angebote wieder neu entwickelt werden.

 

Frau Gersemann erklärte, dass es richtig gewesen sei, die Einführung der IGS um ein Jahr zu verschieben; hier läge jedoch eine andere Situation vor. Es handele sich nicht um die Neugründung einer Schule, sondern um eine neue Initiative einer gut funktionierenden Schule. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass das noch verbleibende ¾-Jahr zur Umsetzung ausreichen werde. Herr Eggers schloss sich dieser Ansicht an.

 

Herr Zschoch erklärte, dass auch die CDU-Fraktion keine Notwendigkeit sehe, den Start der Offenen Ganztagsschule am Gymnasium hinauszuzögern. Zwar sei es wahrscheinlich, dass bis zum Schuljahresbeginn 2015/16 noch nicht alle baulichen Positionen umgesetzt sein würden, dennoch könne man dann mit dem inhaltlichen Konzept bereits starten.

 

Herr Kugel betonte, dass ggfs. noch Raumpotential bestehe. Die in der Mittelanmeldung für 2015 berücksichtigten finanziellen Mittel würden ausreichen. Ein positiver Aspekt sei, dass sich die von der Stadt Burgdorf gezahlten Gastschulgelder reduzieren dürften.

 

Herr Obst erklärte, eine Diskussion über eine Verschiebung der Einführung einer Offenen Ganztagsschule am Burgdorfer Gymnasium sei für ihn aufgrund der bestehenden Strukturen und der geleisteten Vorarbeit nicht nachvollziehbar. Er plädierte dafür, einen eventuellen Neubau der Gudrun-Pausewang-Grundschule bezüglich Mensa und Bibliothek zukunftsfähig umzusetzen, anstatt später nachzubessern.