Beschluss: einstimmig beschlossen

Beschlussvorschlag:

 

Der Jugendhilfeausschuss und der Verwaltungsausschuss empfehlen dem Rat der Stadt Burgdorf einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Der Rat der Stadt Burgdorf stellt in Fortschreibung der Kindergartenbedarfsplanung von 2010 (Vorlage 2010/0699) das vorhandene Angebot an Kindergärten, Horten und Krippen sowie den Bedarf und den weiteren erforderlichen Ausbau gemäß den Anlagen zu dieser Vorlage fest. Der Jugendhilfeausschuss bittet die Verwaltung, zeitnah Vorschläge zu entwickeln, die insbesondere das Fehl an Kindergarten- und Krippenplätzen beheben sowie weiterhin ein ausreichendes Angebot an Hortplätzen – möglichst schulstandortnah – vorhalten. Der Jugendhilfeausschuss legt Wert darauf, Burgdorf als familienfreundliche Kommune weiter auszubauen.


Herr Beneke nimmt kurz Stellung zu einem Leserbrief im Anzeiger für Burgdorf und Lehrte Anfang April 2011 und kritisiert, dass die Leserin nicht ihren aktuellen Namen angegeben hat. Dadurch habe die Verwaltung auch nicht umgehend mit der Dame Kontakt aufnehmen können, um die Problematik zu klären.

 

Herr Beneke erläutert die Vorlage. In Otze wird vorgeschlagen, unter Einbeziehung des Anbaus insgesamt zwei Kindergartengruppen sowie 1 Krippengruppe für Kinder ab dem 1. Lebensjahr einzurichten. Die Öffnungszeiten sollten wie in Sorgensen folgendermaßen strukturiert werden:

 

Kindergartengruppe halbtags von 8.30 – 12.30 Uhr

Frühdienst ab 7.00 Uhr

 

Kindergartengruppe 8.00 – 15.00 Uhr

Frühdienst ab 7.00 Uhr

 

Krippengruppe 8.00 – 15.00 Uhr

Frühdienst ab 7.00 Uhr

 

Die OGS in Otze läuft wie in allen anderen Schulen bis 15.30 Uhr. Herr Beneke gibt zu bedenken, dass bei einer an diese Zeit angepassten Betreuung im Kindergarten eine Änderung der Gebührenstaffel vonnöten wäre.

 

Frau Ethner fragt nach, ob ein Sondertarif möglich sei

 

Herr Beneke schlägt vor, erst mal eine wie oben beschriebene Betreuung bis 15.00 Uhr anzubieten. Sobald erkennbar sei, dass ein Bedarf bis 15.30 Uhr da sei, könne die Verwaltung flexibel reagieren und den Bedarf ggf. über eine Tagespflegeperson abdecken.

 

Frau Gersemann hält die Möglichkeit einer Kleingruppe für eine gute Lösung. Sie bittet aber darum, bei den Eltern abzufragen, ob eine Betreuung bis 15.30 Uhr erforderlich ist.

 

Frau Altmann berichtet, dass an sie bislang keine diesbezüglichen Nachfragen gerichtet worden seien. Sie ist der Ansicht, dass die Betreuungszeiten einheitlich bis 15.00 Uhr geregelt werden sollten.

 

Frau Gersemann stellt klar, dass der Ausschuss mit der Neustrukturierung der Öffnungszeiten in der Kindertagesstätte Otze einverstanden ist. Sobald sich ein Bedarf für eine längere Betreuung ergibt, bittet sie die Verwaltung um flexibles Reagieren. Bezüglich der Hortbetreuung macht sie deutlich, dass die Hortplätze erhalten bleiben müssen und auch schulstandortnah sicherzustellen sind.

 

Herr Beneke berichtet, dass die 3. Krippengruppe bei der Paulusgemeinde am 02.05.2011 ihren Betrieb aufgenommen hat. Hinsichtlich des Anbaus im AWO-Kindergarten sollen weitere 30 Krippenplätze geschaffen werden. Je nach Geburtenrate sind dann noch ca. 3 bis 5 weitere Krippengruppen erforderlich, um die Quote von 50 % zu erfüllen. Denkbar sei der Bau von zwei weiteren Krippengruppen im Bereich des Weststadt-Kindergartens/Astrid-Lindgren-Grundschule. Ab 01.08.2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. Es wird daher vorgeschlagen, in 2012 Planungskosten für zwei weitere Krippengruppen einzustellen.

 

Frau Rück fragt nach, ob es aus dem Bereich Weststadt bereits Nachfragen gebe.

 

Herr Beneke gibt an, dass es in diesem Bereich außer in Nordwest noch keine Angebote gibt. Im Bereich der Grundschule sei zudem baulich noch Platz für eine Einrichtung.

 

Frau Gersemann befürwortet, dass der planerische Schwerpunkt in der Weststadt liegen sollte.

 

Frau Kuchenbecker-Rose freut sich, dass sich die Geburtenzahlen nach der Prognose im letzten Jahr doch positiv entwickelt haben.

 

Frau Gersemann hebt hervor, dass die selbst auferlegte Quote von 50 % überobligatorisch sei und die Stadt Burgdorf als positives Beispiel in der Region Hannover vorangehe.

 

Herr Baxmann ergänzt diese Aussage vor dem Hintergrund, dass keine Unterstützung durch Bund oder Land erfolgt.

 

Herr Beneke teilt zum weiteren Ausbau des Betreuungsangebotes mit, dass die zeitweise Einrichtung von Kleingruppen in vorhandenen Kindergärten weiterhin eine gute Möglichkeit darstelle. Im Zuge der weiteren Stadtentwicklung sei der Bau einer weiteren Kindertagesstätte mit 4 Gruppen denkbar. Möglich sei außerdem die Einrichtung eines Waldkindergartens in freier Trägerschaft. Damit würde auch das Angebotsspektrum erweitert.

 

Frau Gersemann bittet, diesen Punkt weiterzuverfolgen.

 

Frau Ethner erkundigt sich nach der Personalbedarfsplanung und nach der Ausbildung von männlichen Erziehern.

 

Herr Beneke erläutert, dass es immer schwieriger werde, geeignetes Personal zu finden und dieses auch zu halten. Männliche Erzieher im Hort sei im Gegensatz zu den Kindergärten vorhanden, was sicherlich auch eine Prestigefrage sei.

 

Frau Ethner schlägt vor, Jugendliche ohne Ausbildung durch Hilfsarbeiten an den Beruf heranzuführen und kritisiert, dass Leiterinnen nicht freigestellt sind.

 

Frau Gersemann korrigiert, dass z.B. Frau Rautmann als Leiterin wie auch einige andere in größeren Einrichtungen freigestellt seien.

 

Herr Baxmann hebt hervor, dass für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein hohes Anforderungsprofil erforderlich ist und hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt werden. Um den Beruf für Männer interessant zu machen, braucht es vielmehr einen finanziellen Ausgleich und soziale Anerkennung.

 

Herr Müller-Brandes hat ebenfalls Schwierigkeiten, geeignetes Personal zu finden. Außerdem befürwortet er einen gemeinsamen Pool, um bei Vertretungsfällen Probleme zu vermeiden.

 

Herr Beneke macht auf die personalrechtliche Problematik aufmerksam, dass bei Schwangerschaftsvertretungen und weiteren befristeten Elternzeiten neue Kräfte nur befristete Verträge erhalten dürfen.

 

Frau Rück erkundigt sich, ob das rechnerische Fehl an Kindergartenplätzen problematisch sei.

 

Herr Beneke teilt mit, dass bis Jahresende genug Kindergartenplätze vorhanden seien. Ab 2012 müsse dann geschaut werden, ob befristete Kleingruppen eingerichtet werden müssen.

 

Frau Gersemann kann aus ihrer Erfahrung berichten, dass sich das typisch männlich bzw. weibliche Berufsdenken bei den Schülerinnen und Schülern gerade im Wandel befindet. Die Motivation für „untypische“ Berufsbilder werde immer ausgeprägter.

 

Herr Beneke berichtet weiter, dass bei Tagespflegepersonen problematisch sei, dass diese meist nur 1 bis 2 Jahre tätig seien, um dann wieder in ihren Beruf einzusteigen. Daher sei das Jugendamt regelmäßig mit der Suche und Qualifizierung neuer Personen beschäftigt.

 

Herr Paul wirbt dafür, den Mehrbedarf für Krippenkinder für einen begrenzten Zeitraum von ca. 5 bis 6 Jahren in der „Holbeinstraße“ zu erfüllen. Die Nähe zur Kita Südstern sei sehr vorteilhaft. Jedoch könne hier nur eine Gruppe untergebracht werden.

 

Einen ggf. notwendigen Neubau einer Kindertagesstätte könne er sich gut im Bereich „Berliner Ring“/Gemeindehaus in unmittelbarer Nähe zur Grundschule und zum Familienzentrum vorstellen.

 

Frau Gersemann stellt eine Ergänzung zum Beschlussvorschlag vor und bittet um Abstimmung.